Fingerpicking

Fingerpicker

Transkriptionen

Über Transkriptionen

Eine Transkription ist die Übertragung gespielter Musik in schriftliche Notation. Fingerpicking-Stücke werden dabei meist gleichzeitig in Standardnotation und Tabulatur notiert – für musikalisches Verständnis und praktische Spielhilfe.

Tabulatur / Standardnotation

Eine Tabulatur (kurz: TAB) zeigt an, auf welcher Saite und in welchem Bund ein Ton gegriffen wird. Dadurch ist es auch Notenunkundigen möglich, Stücke nachzuspielen.

Rhythmische und weitere musikalische Informationen sind hingegen nicht enthalten. Zu den rhythmischen Aspekten gehören beispielsweise Notenwerte, Betonungen und rhythmische Strukturen. Von musikalischer Bedeutung ist vor allem die Zweistimmigkeit, also Melodien, die mit den Fingern gespielt werden, und Bässe, die mit dem Daumen gespielt werden. In der Standardnotation werden diese durch getrennte Stimmen notiert (Notenhälse nach oben und unten).

Tabulaturen ohne Standardnotation setzen in der Regel Audio- oder Videoaufnahmen voraus, um rhythmische und musikalische Aspekte verständlicher zu machen.

Fingersatz

Der Fingersatz ist eine Art Leitfaden beim Erlernen eines Musikstücks. Er zeigt an, mit welchen Fingern die Töne gegriffen oder angeschlagen werden sollen. Das Ziel besteht darin, die Bewegungsabläufe beim Üben so zu automatisieren, dass sie wie von selbst gehen. Dadurch entsteht Freiraum für musikalische Gestaltung, beispielsweise um Melodie und Wechselbass unabhängig voneinander zu spielen und so den Eindruck zu erwecken, zwei Instrumente würden gleichzeitig erklingen.

Fingerpicking-Technik

Die Spieltechnik der Gitarre lässt sich grundsätzlich in Griff- und Anschlagtechniken unterteilen. Charakteristisch für das Fingerpicking ist, dass mit der Greifhand Akkorde gegriffen werden, während die Anschlaghand meist ein- oder zweitaktige Muster (Patterns) zupft. Diese Patterns oder auch Melodiephrasen bilden die Grundlage für Fingerstyle-Stücke.

Videos

Lehrvideos – etwa unter Titeln wie „Gitarre lernen“, „Guitar Lessons“ oder „Tutorials“ – können beim Einstieg unterstützen und bestimmte Spielweisen anschaulich vermitteln. Wirklich gute Videos sind jedoch selten und können Noten oder Tabulaturen nicht ersetzen. Für ein nachhaltiges und strukturiertes Lernen sind schriftliche Materialien in Verbindung mit eigenständigem Üben unverzichtbar.

Cielito Lindo · Janet Noguera

Janet Noguera interpretiert das mexikanische Lied vom Quirino Mendoza y Cortés (1882) mit einem eigenen Fingerstyle-Arrangement und verleiht ihm so eine ganz neue musikalische Dimension.

Noten/Tab

Obwohl das Lied ursprünglich im 3/4-Takt notiert ist, wirkt Janet Nogueras Interpretation durch ihren groovigen Puls wie ein übergeordneter 3/2-Takt, der sich über zwei Takte hinwegspannt. Dies ist vergleichbar mit dem Klopfen von Halben Noten über zwei 3/4-Takte hinweg.
Dadurch entsteht der Eindruck eines übergeordneten binären Pulses, der sich über die ternäre Struktur des Taktes legt – ein klassisches Beispiel für metrische Überlagerung (Polymetrik). Der „geheimnisvolle“ Groove entsteht also durch das bewusste Empfinden eines Dreierpulses über zwei 3/4-Takte hinweg.

Die Flageoletttöne (Caronoten), die Janet Nogueras als „Harp Harmonics“ bezeichnet, sind natürliche Flageoletttöne. Sie entstehen, indem der Zeigefinger (i) der Anschlagshand leicht über dem 12. Bund auf die Saite gelegt und diese gleichzeitig mit dem Daumen (p) angeschlagen wird.

Tuolumne · Eddie Vedder

Eddie Vedders Toulume ist ein Soundtrack aus dem Film Into the Wild. Das Fingerpicking-Stück hat das gleiche Anschlags-Pattern wie Dust in the Wind und ähnelt auch in der Akkordstruktur.

Noten/Tab

Akkorde


Tuolumne

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Manistee · Dix Bruce

Dix Bruce, ein vielseitiger Instrumentalist, der verschiedene Gitarrentechniken praktiziert, spielt ein einfaches Fingerpicking-Stück mit einem Kapodaster im 3. Bund.

Noten/Tab

Die folgende Transkription zeigt den Ausschnitt: Video von 0:25 bis 1:08. Alles, was davor und danach gespielt wird, sind im Wesentlichen Phrasen aus diesem Ausschnitt.

Anschlagstechnik

Dix Bruce stützt die Anschlagshand mit dem Kleinfinger und spielt mit drei Fingern: p i m. Ich kann diese Stützhaltung beim Fingerpicking nicht empfehlen und spiele das Pattern mit vier Fingern: p i m a.

Greiftechnik

Dix Bruce greift z.B. beim Am-Akkord die ③ und ④ Saite mit dem Mittelfinger als Saitenpaar zusammen, wie man es auch von Tommy Emmanuel kennt. Diese Greiftechnik funktioniert nur bei etwas engerem Saitenabstand und ist keine Standardtechnik.

Das Greifen mit dem Daumen beim F-Akkord kann durch das große Barré ersetzt werden.

Manistee

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Fingerstyle Improvisation · Yogev Cohen

Meditatives Stück mit improvisatorischem Ansatz von Yogev Cohen.

Noten/Tab

Fingerstyle Improvisation

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Folk Demo · Ben Butler

Ben Butler spielt das kurze Fingerpicking-Demostück dreimal auf verschiedenen Modellen der Córdoba Mini-Gitarre.

Die Transkription ist von der zweiten, mittleren Variante. Um die gleiche Stimmung zu erhalten, wird der Kapodaster im 5. Bund auf die Standardgitarre gesetzt.

Das Video startet bei der zweiten Variante: 0:27.

Noten/Tab

Folk Demo

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Half Way Home · Tommy Emmanuel

Tommy Emmanuel

Einer der derzeit virtuosesten Gitarristen, der mit seiner Performance und seinen vielfältigen Techniken und Stilen viel Freude beim Zuhören und Nachspielen bereitet.

In Half Way Home verwendet Tommy Emmanuel das sogenannte Dropped-D-Tuning: Die ⑥ Saite wird von E nach D - einen Ganzton tiefer - umgestimmt. Im Gegensatz zur Albumversion (Capo III) verwendet er in diesem Video kein Kapodaster.

Noten/Tab

Der Anschlag mit drei Fingern (Daumen, Zeige- und Mittelfinger) ist typisch für die Fingerpicking-Technik, ebenso die Verwendung eines Daumenpicks.

Seine individuelle Technik, zwei Saiten (Saitenpaar) mit einer Fingerkuppe zu greifen, ist außergewöhnlich und erfordert in der Standardtechnik einen anderen Fingersatz und evtl. ein Umarrangieren. (Wie er selbst bemerkt!)

Half Way Home
Half Way Home - A-Teil

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Haba Na Haba · Tommy Emmanuel

Haba Na Haba ist ein Song mit afrikanischem Flair, der die vielseitigen Techniken von Tommy Emmanuel eindrucksvoll zur Geltung bringt. Manche Teile lassen sich relativ einfach, andere erfordern etwas mehr Fähigkeiten, um sie nachzuspielen.

Der hier gezeigte A-Teil ist etwas einfacher, während der G-Teil mit den Kalimba-Patterns eine größere spieltechnische und rhythmische Herausforderung darstellt.

Noten/Tab

Tommy Emmanuel greift die Akkorde entsprechend den Akkordsymbolen vollständig, auch wenn nicht alle gegriffenen Saiten angeschlagen werden. In der Transkription sind diese Noten kleiner und in Klammern gesetzt.

Das Kalimba-Pattern wird mit Flageolett-Tönen (Harmonics) gespielt.

Haba Na Haba
Haba Na Haba - A-Teil
Kalimba-Pattern
Haba Na Haba - G-Teil

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Old Town · Tommy Emmanuel

Die Vorlage für die Transkription ist von der DVD - Emmanuels Labor / Instruction for selections from Tommy Emmanuel's albums: Only, Endless Road & The Master.

Noten/Tab

Old Town

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