Akkorde

Akkorde

Barréakkorde

Barréakkorde können standardmäßig auf allen Gitarren (Konzert-, Akustik-, E-Gitarre und Jazzgitarre) und in allen Musikstilen verwendet werden.

Grifftyp

Der Grifftyp leitet sich aus dem jeweiligen Grundakkord ab: E-Dur (Oktavlage), A-Dur (Quintlage) und C-Dur (Terzlage). Die Moll-, Dominantsept- und Mollseptakkorde lassen sich aus dem E-Dur- und A-Dur-Grifftyp ableiten. Dasselbe gilt für die vierstimmigen Dur-Akkorde und die drei- und zweistimmigen Quintakkorde, die ohne Barré gegriffen werden. Aus der weniger gebräuchlichen C-Dur-Griffweise lassen sich keine weiteren Barréakkorde ableiten.

Theorie

Die Bestimmung der Akkorde setzt ein grundlegendes theoretisches Wissen über die Namen der Töne und ihre Umsetzung auf dem Griffbrett voraus.

Technik

Voraussetzung sind die Grundakkorde und deren praktische Anwendung. Die Barré-Grifftechnik erfordert ein vorsichtiges Herantasten und sollte über mehrere Wochen entwickelt werden.

Praxis

In der Praxis werden die verschiedenen Grifftypen auch mit den Grundakkorden kombiniert.


E-Typ-Barréakkord

Vom Grundakkord zum Barréakkord

Vom E-Grundakkord wird der E-Typ-Barréakkord abgeleitet.

  1. 1.  Grundakkord
  2. 2.  Nachrücken mit den Fingern
  3. 3.  Verschieben um einen Bund
  4. 4.  Barré im 1. Bund greifen

Verschiebbare Dur-Akkorde

Der F-Barréakkord kann nun als E-Typ-Barréakkord auf dem Griffbrett verschoben werden. Der Grundton auf der ⑥ Saite (eingekreist) bestimmt den Akkord. Die Darstellung zeigt den E-Typ-Barréakkord mit den Stammtönen: F, G, A, B (deutsch = H), C und D.

Zur Erinnerung: Die Bezeichnung der Akkorde erfolgt standardmäßig in englischer Sprache.

* Die Darstellung des Griffbildes in der Kurzform gibt den Bund rechts vom Griffbild an.

Die folgende Tabelle zeigt das Griffbrett mit den Stammtönen (eng.) auf der tiefen E-Saite und rechts davon die Tonnamen mit den erhöhten (Kreuz) und erniedrigten (Be) Akkordbezeichnungen.

m · dom7 · m7

Moll-, Dominantsept- und Mollsept-Akkorde

Die Moll-, Dominantsept- und Mollseptakkorde leiten sich vom Dur-Akkord ab. Das folgende Beispiel zeigt die gleichnamigen Akkorde: A, Am, A7 und Am7.

4-, 3- und 2-stimmig

Von der normalen »Vollgriffweise« leiten sich die vierstimmige »Rockgriffweise« und der drei- oder zweistimmige Quintakkord (Power Chords) ab.
 

1.  Vollgriffweise
Bei der normalen Vollgriffweise greift der Zeigefinger ein Barré über alle sechs Saiten.

2.  Rockgriffweise
Die Rockgriffweise ist ein vierstimmiger Akkord. Der Zeigefinger kann die Leersaiten ① und ② durch schräges Aufsetzen dämpfen.

3.  dreistimmiger Quintakkord
Der 3-stimmiger Quintakkord besteht aus Grundton, Quinte und Oktave. Da grundsätzlich nur die drei gegriffenen Saiten angeschlagen werden, müssen die Leersaiten nicht gedämpft werden.

4.  Zweifingerakkord
Der Zweifingerakkord reduziert den 3-stimmiger Quintakkord auf Grundton und Quinte. Die Oktave entfällt.

Technik

Der Zeigefinger greift als Barré (Quergriff) über alle sechs Saiten. Um den nötigen Druck aufzubringen, muss einerseits die Kraft zwischen Daumen und Zeigefinger durch Training aufgebaut werden, andererseits muss der ganze Zeigefinger „abgehärtet“ werden, ähnlich wie in den Anfängen des Gitarrenspiels die Fingerkuppen.

Die folgende Übung ist sehr effektiv und kann mit jedem Barréakkord durchgeführt werden. Durch Druck und Entlastung der gesamten Greifhand wird die nötige Kraft und Widerstandfähigkeit des Zeigefingers behutsam trainiert.

Tipp: Eine Gitarre sollte sich mit der Greifhand auf dem Griffbrett gut spielen lassen. Dazu ist eine optimale Saitenlage mit entsprechender Einstellung von Steg und Sattel wichtig. Auch die Wahl einer dünneren Saitenstärke (light tension) kann hilfreich sein.

Praxis

Bob Dylans Song »All Along The Watchtower« wurde von Jimi Hendrix im Studio mit einer Akustikgitarre aufgenommen. Die Akkordfolge klingt im Original einen Ganzton höher und die Rhythmusgitarre spielt im Doubletime.

Die folgenden Übungen verwenden die Akkorde dieser Akkordfolge und zeigen den Weg vom Basisrhythmus zum Originalrhythmus.

Übung 1

Übung 2

Übung 3

Übung 4

All Along The Watchtower

Originalrhythmus – Doubletime


Der Basisrhythmus wird um ein Achtel vorgezogen. Ich vermute, dass Jimi Hendrix die Rhythmusspur im Studio um ein Achtel vorgezogen hat.

A-Typ-Barréakkord

Vom Grundakkord zum Barréakkord

Vom A-Grundakkord wird der A-Typ-Barréakkord ableitet.

  1. 1.  Grundakkord
  2. 2.  Nachrücken mit den Fingern
  3. 3.  Verschieben um einen Bund
  4. 4.  Barré im 1. Bund greifen

Verschiebbare Dur-Akkorde

Der B-Barréakkord kann nun als A-Typ-Barréakkord auf dem Griffbrett verschoben werden. Der Grundton auf der ⑤ Saite (eingekreist) bestimmt den Akkord. Die Darstellung zeigt den A-Typ-Barréakkord mit den Stammtönen: B (deutsch = H), C, D, E, F und G.

m · dom7 · m7

Moll-, Dominantsept- und Mollsept-Akkorde

Die Moll-, Dominantsept- und Mollseptakkorde leiten sich vom Dur-Akkord ab. Das folgende Beispiel zeigt die gleichnamigen Akkorde: D, Dm, D7 und Dm7.

4-, 3- und 2-stimmig

Von der normalen »Vollgriffweise« leiten sich die vierstimmige »Rockgriffweise« und der drei- oder zweistimmige Quintakkord (Power Chords) ab.
 

1.  Vollgriffweise
Bei der normalen Vollgriffweise greift der Zeigefinger ein Barré über alle sechs Saiten.

2.  Rockgriffweise
Die Rockgriffweise ist ein vierstimmiger Akkord. Der Zeigefinger kann die Leersaiten ① und ② durch schräges Aufsetzen dämpfen.

3.  dreistimmiger Quintakkord
Der 3-stimmiger Quintakkord besteht aus Grundton, Quinte und Oktave. Da grundsätzlich nur die drei gegriffenen Saiten angeschlagen werden, müssen die Leersaiten nicht gedämpft werden.

4.  Zweifingerakkord
Der Zweifingerakkord reduziert den 3-stimmiger Quintakkord auf Grundton und Quinte. Die Oktave entfällt.

*) Die Rockgriffweise zeigt ein optionaler Fingersatz: kleines Barré mit Finger 3 über die ②, ③ und ④ Saite.

Praxis

Die folgende Übung zeigt das Umgreifen in der gleichen Position im 5. Bund (V. Lage). Der Dm wird mit dem A-Typ und der A mit dem E-Typ gegriffen.

C-Typ-Barréakkord

Vom Grundakkord zum Barréakkord

Vom C-Grundakkord wird der C-Typ-Barréakkord ableitet.

  1. 1.  Grundakkord
  2. 2.  Nachrücken mit den Fingern
  3. 3.  Verschieben um einen Bund
  4. 4.  Barré im 1. Bund greifen

Verschiebbare Dur-Akkorde

Der D-Barréakkord kann nun als C-Typ-Barréakkord auf dem Griffbrett verschoben werden. Der Grundton auf der ⑤ Saite (eingekreist) bestimmt den Akkord. Die Darstellung zeigt den C-Typ-Barréakkord mit den Stammtönen: D, E, F, G, A und B (deutsch = H). Auf der Klassikgitarre kann der B-Akkord im 11. Bund nicht mehr greifbar.

Da der Grundton des C-Typs wie beim A-Typ auf der A-Saite liegt, ist die folgende Tabelle mit der des A-Typs identisch.